Mit der Einigung können die notwendigen finanziellen und operativen Maßnahmen eingeleitet werden, um das Unternehmen zurück auf einen Wachstumskurs zu führen.
Die VARTA AG hat einen entscheidenden Schritt auf dem Weg in die Zukunft genommen und hat sich mit den finanzierenden Banken und dem Mehrheitsaktionär auf ein weitreichendes Restrukturierungskonzept geeinigt. Die Einigung steht noch unter Gremienvorbehalt der Banken. Sie sieht eine Verlängerung der Finanzierung bis 31. Dezember 2026 und Änderungen der Kreditbedingungen vor. Zuvor hatte sich VARTA bereits mit einer erfolgreichen Kapitalerhöhung rund 51 Millionen Euro beschafft. Mit dem Geld soll die weitere Entwicklung des Unternehmens abgesichert und die erfolgreiche Restrukturierung ermöglicht werden.
Das Restrukturierungsprogramm beinhaltet eine Anpassung von Produktions- und Strukturkosten sowie gezielte Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und E-Mobilität. Ergänzt um Maßnahmen zur operativen Stärkung werden so die zentralen Voraussetzungen für eine Stabilisierung des Unternehmens und eine langfristig positive Performance geschaffen. Der Bereich der Energiespeichersysteme soll angesichts der starken Nachfrage im Markt der Erneuerbaren Energien deutlich ausgebaut werden. Auch soll das weitere Wachstum im Bereich der großformatigen Lithium-Ionen-Rundzellen abgesichert werden. VARTA beliefert hier bereits heute einen Kunden aus dem Automobil-Premiumsegment mit Zellen aus einer ersten Produktionslinie in Ellwangen. Im Bereich der kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen (CoinPower) will VARTA seine Kundenbasis verbreitern und neue Märkte erschließen.
Des Weiteren sieht das Programm umfassende Sparmaßnahmen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung vor, die auf den bereits laufenden Kostenoptimierungen aufsetzen. So sollen die externen Kosten durch eine zentrale Beschaffungssteuerung, eine Verbreiterung der Lieferantenbasis sowie durch die Neuverhandlung bestehender Lieferkonditionen gesenkt werden. Zudem sollen mit der strukturellen und organisatorischen Optimierung interner Prozesse Effizienzen gesteigert werden. Zu den Maßnahmen gehören auch Kosteneinsparungen im Personalbereich.
Dr. Markus Hackstein: „Wir sind sehr zufrieden mit der schnellen Einigung mit den Banken über das vorgestellte Restrukturierungskonzept. Das ist ein ganz entscheidender Schritt in Richtung Zukunft der VARTA AG. Mit den umfassenden Maßnahmen können wir das Unternehmen zurück auf den Erfolgskurs bringen und wieder profitabel werden. Uns ist bewusst, dass die Restrukturierung leider mit harten Einschnitten verbunden sein wird. Wir sind uns unserer Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst und haben den Betriebsräten bereits unsere Zusammenarbeit bei der Suche nach konstruktiven Lösungen zugesichert. Wir sind zuversichtlich, in den kommenden Wochen und Monaten zu guten Einigungen zu kommen.“