VARTA AG aktualisiert Restrukturierungskonzept

Die VARTA AG befindet sich in der Evaluierung des Restrukturierungsprogramms, das Anfang Juli 2023 mit den finanzierenden Banken und dem Mehrheitsaktionär auf Grundlage eines von einem Sanierungsgutachter erstellten IDW-S6-Gutachtens vereinbart wurde und bis Ende 2026 umzusetzen ist. Es hat sich gezeigt, dass die im bestehenden IDW-S6-Gutachten getroffenen Annahmen sowie die auf Basis dieser Annahmen vereinbarten Restrukturierungsmaßnahmen und die empfohlene Unternehmensstrategie der aktuellen wirtschaftlichen Situation der VARTA-Gruppe nicht mehr angemessen sind, um bis zum Ende des Sanierungszeitraums auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren. Gründe dafür sind u.a. eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die verschiedenen Geschäftsbereiche der VARTA-Gruppe, volatile prognostizierte Abnahmemengen durch Kunden, vor allem im Bereich der kleinformatigen Lithium-Ionen-Zellen, ein unerwarteter erheblicher Rückgang der Nachfrage im Bereich Energiespeicherlösungen bei Endverbrauchern und aufgrund hoher Lagerbestände im Handel, eine aggressive Preispolitik von Wettbewerbern sowie anhaltende Lieferkettenprobleme. Hinzu kam der am 13. Februar 2024 veröffentlichte Cyberangriff auf einen Teil der IT-Systeme der VARTA AG, der zu einem mehrwöchigen Stillstand der Produktion und einer weiteren Verschlechterung der Finanzsituation führte, dessen operative und finanzielle Folgen sich noch nicht vollständig abschätzen lassen und der u.a. eine Verschiebung der Veröffentlichung des Konzernabschlusses 2023 der Gesellschaft zur Folge hat.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen erfolgt eine Analyse und Aktualisierung des bestehenden IDW-S6-Gutachtens als Grundlage einer Anpassung der Restrukturierungsmaßnahmen durch AuxilPartner als neuem Sanierungsgutachter, die den Vorstand bereits seit mehreren Monaten im Zusammenhang mit der laufenden operativen Restrukturierung unterstützen. Die Finanzierer unterstützen diesen Prozess u.a. durch eine im Unterzeichnungsprozess befindliche Stillhaltevereinbarung, durch die der VARTA AG die notwendige Flexibilität unter der bestehenden Sanierungs- und Finanzierungsvereinbarung eingeräumt wird. Derzeit lässt sich noch keine verlässliche Aussage treffen hinsichtlich möglicher Anpassungen bzw. weitergehender Restrukturierungs- und daraus folgender Finanzierungsmaßnahmen. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass das aktualisierte IDW-S6-Gutachten voraussichtlich bis Mitte des Geschäftsjahres 2024 vorliegen wird.

Zusätzlich hat sich der Vorstand zur Analyse verschiedener Szenarien die Unterstützung von weiteren erfahrenen Beratern gesichert und u.a. Rothschild & Co. als Financial Advisor mandatiert, strategische Optionen in Bezug auf potentielle Rekapitalisierungs- und Finanzierungsmaßnahmen auszuarbeiten.

Der Vorstand befindet sich vor dem Hintergrund der bestehenden Sanierungsvereinbarung aus 2023 im engen Austausch mit den Finanzierern und ist zuversichtlich, eine Lösung zu erzielen, die dem Unternehmen eine nachhaltige Sanierung ermöglichen wird.

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Über die VARTA AG in Ellwangen

Die VARTA AG produziert und vermarktet ein umfassendes Batterie-Portfolio - von Mikrobatterien über Haushaltsbatterien und Energiespeichersystemen bis hin zu kundenspezifischen Batterielösungen für eine Vielzahl von industriellen und kommerziellen Anwendungen. Durch intensive Forschung und Entwicklung setzt die VARTA AG weltweit Maßstäbe in der Lithium-Ionen-Technologie und bei Mikrobatterien und gilt als anerkannter Innovationsführer in wichtigen Wachstumsmärkten, insbesondere bei Lithium-Ionen-Zellen und primären Hörgerätebatterien. Mit über 3.500 Mitarbeitenden, fünf Produktions- und Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebsstandorten in Europa, Asien und den USA sind die operativen Gesellschaften der VARTA AG heute in mehr als 100 Ländern aktiv.
Auf Basis jahrelanger technologischer Erfahrung verfügt die VARTA AG über umfassende Kompetenz entlang des gesamten Entwicklungs- und Produktionsprozesses von Batterielösungen. Die VARTA AG ist in der Lage, nahezu jede kunden- oder anwendungsspezifische Batteriearchitektur zu entwickeln und fungiert bereits in frühen Engineering- und Designphasen als starker Sparringspartner für Industrie, Mittelstand und OEMs. Neben dieser tiefen Entwicklungs- und Integrationskompetenz beherrscht die VARTA AG die skalierbare industrielle Serienproduktion anspruchsvoller Batterielösungen und verbindet damit technologische Innovation mit hoher Fertigungstiefe und globaler Lieferfähigkeit.