VARTA AG erzielt Einigung über Sanierungskonzept und schafft Basis für eine nachhaltige Unternehmensperspektive

  • Finanzierungsbedarf langfristig gesichert
  • Frische Mittel von € 100 Mio. zur Stärkung der Konzernliquidität und für künftige strategische Investitionen
  • Nach Schuldenschnitt und Neufinanzierung liegen die Finanzverbindlichkeiten bei € 260 Mio.
  • DDr. Tojner und Porsche werden Gesellschafter nach Abschluss der Neukapitalisierung

Ellwangen, 17 August 2024 – Die VARTA AG hat heute einen bedeutenden Meilenstein in den Verhandlungen mit nahezu allen ihrern Konsortialkreditgeber sowie gewissen Schuldscheindarlehensgläubigern und strategischen Investoren erreicht und sich auf die wesentlichen wirtschaftlichen Eckpunkte eines langfristig tragfähigen Sanierungskonzepts geeinigt. Im Mittelpunkt der bilanziellen Restrukturierung steht zunächst ein Schuldenschnitt, durch den die bisherigen Finanzverbindlichkeiten von bislang € 485 Mio. um € 285 Mio. auf künftig € 200 Mio. verringert werden.  

Als weitere Säule sieht das Sanierungskonzept eine vollständige Herabsetzung des Grundkapitals der VARTA AG auf null vor. Unmittelbar im Anschluss an den Kapitalschnitt werden der VARTA AG über eine Kapital-erhöhung €  60 Mio. an neuem Eigenkapital – davon € 40 Mio. über Barmittel – sowie weitere € 60 Mio. an neuen Mitteln über ein vorrangig besichertes Darlehen zur Verfügung gestellt, unter anderem zur Stärkung der Konzernliquidität und für künftige strategische Investitionen im Rahmen der technologischen Weiterentwicklung.

CFO Marc Hundsdorf: „Mit der heutigen wirtschaftlichen Einigung aller Parteien ist ein entscheidender Durchbruch für ein nachhaltiges Zukunftskonzept der VARTA AG gelungen. Wir haben mit den finanziellen Strukturmaßnahmen und den Neuengagements einzelner Kapitalgeber die bilanzielle Basis gelegt, um die Potenziale der VARTA AG an Innovation und Technologieführerschaft sowie als verlässlicher Partner und Arbeitgeber wieder voll entfalten zu können. Mit der Umsetzung der heute vereinbarten Maßnahmen sind Finanzierung und Liquidität der Gruppe nun nachhaltig stabilisiert und langfristig gesichert.“

CRO Michael Giesswein ergänzt: „Das vorliegende Sanierungskonzept berücksichtigt ausgewogen die Interessen aller Beteiligten. Ich möchte mich ausdrücklich im Namen meiner Vorstandskollegen bei allen Parteien für dieses wichtige Zwischenergebnis bedanken. Jetzt gilt es, unsere Pläne und die hier vereinbarten Maßnahmen mit voller Tatkraft umzusetzen. Die vergangenen Wochen und Monate waren insbesondere für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten nicht ganz einfach. Wir wissen ihre Geduld, ihr Verständnis und das Vertrauen in die VARTA AG sehr zu schätzen, dies ist nicht selbstverständlich.“

Die Kapitalerhöhung wird zunächst von einer von DDr. Michael Tojner kontrollierten Gesellschaft („MT InvestCo“) sowie von einer Beteiligungsgesellschaft des deutschen Sportwagenherstellers Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG („Porsche“) gezeichnet. Die neue Erstrangfinanzierung von € 60 Mio. stellen bestehende Finanzgebern zur Verfügung. Diese partizipieren künftig zudem über eine virtuelle Beteiligung zu 36 Prozent am wirtschaftlichen Eigenkapital der VARTA AG, die übrigen 64 Prozent teilen sich mit jeweils 32 Prozent MT InvestCo und Porsche.

DDr. Michael Tojner, Aufsichtsratsvorsitzender und Mehrheitsaktionär: „Die heutige wirtschaftliche Einigung stellt einen entscheidenden Wendepunkt für die Zukunft der VARTA AG dar. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen bietet das Unternehmen großes Potenzial, um Europas Batteriezellforschung und -produktion unabhängiger von asiatischen Lieferanten zu gestalten. Gemeinsam mit Porsche wollen wir einen Beitrag dazu leisten. Mit der heutigen Einigung ist uns zusammen ein erster wichtiger Schritt gelungen, der die Stabilität der VARTA AG sichert und den Weg für einen Neustart ebnet.“

Die bestehenden und neuen Finanzverbindlichkeiten werden eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2027 haben. Im Ergebnis kann sich das Unternehmen mit den beschriebenen Maßnahmen substantiell entschulden, langfristig finanzieren und verfügt gleichzeitig über ein sehr solides Gerüst, das die Umsetzung der derzeitigen Unternehmensplanung sowie die Technologieinvestitionen bis Ende 2027 sicherstellt.

Die VARTA AG wird die Öffentlichkeit über den Prozess und den weiteren Fortgang laufend informieren.

 
Pressekontakt
            
Interim-Pressesprecher        
VARTA AG             
Dirk Schmitt             
Mobil: +49 170 302 8833
E-Mail: d.schmitt@rosenbergsc.com

Pressekontakt

Interim press spokesperson VARTA AG
Dirk Schmitt
Telefon: +49 170 302 8833


Über den VARTA AG-Konzern (in Ellwangen)

Der VARTA AG-Konzern (in Ellwangen) produziert und vermarktet ein umfassendes Batterie-Portfolio - von Mikrobatterien über Haushaltsbatterien und Energiespeichersystemen bis hin zu kundenspezifischen Batterielösungen für eine Vielzahl von industriellen und kommerziellen Anwendungen. Durch intensive Forschung und Entwicklung setzt der Konzern weltweit Maßstäbe in der Lithium-Ionen-Technologie und bei Mikrobatterien und gilt als anerkannter Innovationsführer in wichtigen Wachstumsmärkten, insbesondere bei Lithium-Ionen-Zellen und primären Hörgerätebatterien. Mit über 3.500 Mitarbeitenden, fünf Produktions- und Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebsstandorten in Europa, Asien und den USA sind die operativen Gesellschaften des VARTA AG-Konzerns heute in mehr als 100 Ländern aktiv.
Auf Basis jahrelanger technologischer Erfahrung verfügt der Konzern über umfassende Kompetenz entlang des gesamten Entwicklungs- und Produktionsprozesses von Batterielösungen. Der VARTA AG-Konzern ist in der Lage, nahezu jede kunden- oder anwendungsspezifische Batteriearchitektur zu entwickeln und fungiert bereits in frühen Engineering- und Designphasen als starker Sparringspartner für Industrie, Mittelstand und OEMs. Neben dieser tiefen Entwicklungs- und Integrationskompetenz beherrscht der VARTA AG-Konzern die skalierbare industrielle Serienproduktion anspruchsvoller Batterielösungen und verbindet damit technologische Innovation mit hoher Fertigungstiefe und globaler Lieferfähigkeit.